Aufgepasst! Mit je einer Installation auf den beiden LUGA-Standorten bietet das IBLA spannende Einblicke in globale landwirtschaftliche Themen. Dabei gibt es sowohl für die breite Öffentlichkeit als auch für Fachbesucher viel zu entdecken!
Im Pétrusse-Tal stehen sechs Cortenstahl-Hochbeete bereit, die während des Herbsts und Winters durch Co-labor, natur&ëmwelt und IBLA aufgestellt worden sind, und mit Zwischenfrüchten bestellt sind. Ab dem LUGA-Eröffnungstag wird es bunt in den Hochbeeten. Nach den Zwischenfrüchten folgt eine Bepflanzung mit verschiedenen Pflanzen, welche für die Zubereitung bestimmter Gerichte benötigt werden. Damit soll dargestellt werden, wieviel Fläche für die einzelnen Speisen benötigt wird. Wird mehr Fläche gebraucht, um einen Hamburger mit Pommes frites zu erzeugen oder schlägt die Wäinzoossiss mit Kartoffeln mehr zu Buche? Achtung, Spoiler! Eine klassische luxemburgische Bouneschlupp schneidet gar nicht so schlecht ab in Sachen Nachhaltigkeit. Sie hat, verglichen mit anderen Fleischgerichten einen relativ niedrigen Flächenverbrauch.
Warum ist es wichtig, das Bewusstsein für den Flächenverbrauch in die Bevölkerung zu erhöhen?
Jeder/jedem ErdbewohnerIn hat für seinen täglichen Bedarf (Ernährung, Bekleidung, Energie) statistisch gesehen 2.000m2 Ackerfläche zur Verfügung. Auch in Luxemburg steht jedem Einwohner 2000m2 landwirtschaftlich genutzter Fläche zur Verfügung. Die Beispielfläche kann am Haus vun der Natur (natur&ëmwelt, Kockelscheuer) jederzeit besichtigt werden. Doch in Luxemburg wird derzeit fast die doppelte Fläche pro BewohnerIn verbraucht, was zum großen Teil durch «importierte» Fläche abgedeckt wird. Eine Reduzierung des Flächenverbrauchs wäre jedoch möglich durch eine drastische Reduzierung des Lebensmittelabfalls und kleine und große Anpassungen im Speiseplan. Das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und Flächenverbrauch und das Verständnis der Hintergründe sind ein erster Schritt. Wenn Sie das nächste Mal im Pétrusse-Tal unterwegs sind, kommen Sie gern zu unseren Hochbeeten und stellen Sie sich die Frage: wie viel Fläche wird mein nächstes Mittagessen in Anspruch nehmen? Einmal pro Monat wird es möglich sein, an einem Workshop teilzunehmen, um sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, und eines der Rezepte aus den Hochbeeten unter die Lupe zu nehmen. Die Termine werden unter www.luga.lu bekannt gegeben.

Die Hochbeete stehen schon bereit. Hier wird der Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und Flächenverbrauch am Beispiel dargestellt. Bild: IBLA und co-labor
Am Standort Ettelbrück werden ein Großteil der in Luxemburg angebaute Kulturen vorgestellt. Auf den Däichwisen fokussiert sich das IBLA auf die vielfältige Welt der Leguminosen. Nicht weniger als 25 Parzellen im Miniaturformat und 2 große Parzellen mit Leguminosen aller Art wurden in Zusammenarbeit mit dem LTA Gilsdorf gesät.
Klassische Kulturen für die Tierfütterung wie Weissklee, Rotklee und Luzerne sind zu finden aber auch relativ neu, seit der Saison 2024 in Luxemburg, die Leguminosen-Kulturen für die menschliche Ernährung: Linsen und Kichererbsen. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich mit den Pflanzen bekannt zu machen, besonders dort wo der/die EndverbraucherIn meist nur das Endprodukt kennt. Hier bietet sich auch die Gelegenheit, sich mit dem Gemengeanbau auseinanderzusetzen (Erbse/Hafer oder Gerste/Hafer). Hier können idealerweise beide Kulturen voneinander profitieren. Nicht fehlen dürfen klassische Futterleguminosen wie Ackerbohnen, Lupinen, Erbsen und Soja, die auch gut in der Region produziert werden können. Somit wird auf kleiner Fläche die große Vielfalt der Leguminosenproduktion sichtbar. Von den Vorteilen dieser Pflanzenarten sowohl als Futterpflanzen als auch als eiweiß- und ballaststoffreiche Quelle für die menschliche Ernährung können sich die BesucherInnen ganz praktisch überzeugen. Besuchen Sie unsere Parzellen auf den Däichwisen gerne auch während der nächsten Foire Agricole 2025. Der IBLA-Stand wird am gleichen Standort sein und wir freuen uns darauf, persönlich mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Hintergründe zum Flächenbuffet auf der LUGA 2025 liefert das Projekt 2000m2 welches durch das Ministère de l’Environnement, du Climat et de la Biodiversité gefördert wird.
Autorin: Ségolène Charvet