Einfach gesagt: Kompliziert und herausfordernd

Nicolas Schmit zieht Bilanz zum Weinjahr 2024

Für die luxemburgischen Bio-Winzer neigt sich das Weinjahr 2024 dem Ende entgegen.  Die Traubenlese ist beendet, die Weine lagern in den Kellern, einige gären noch. So ist es an der Zeit, eine Bilanz für dieses doch sehr außergewöhnliche und herausfordernde Jahr zu ziehen. Hier lesen Sie das Interview mit Nicolas Schmit von der Maison Viticole Schmit-Fohl in Ahn.

Wie ist das Weinjahr 2024 für Euer Weingut gelaufen?

Es war – einfach gesagt – ein sehr kompliziertes Weinjahr und begann nach einem frühen Austrieb mit den Frostschäden im April, die wir auf 20-25% einschätzen. Während des ganzen Sommers waren durchgehend Niederschläge zu verzeichnen, so dass ein intensiver Pflanzenschutz mit sehr kurzen Spritzintervallen erforderlich war. Ab Mitte Juli war ein gewisser Blattbefall mit Peronospora nicht mehr zu verhindern. Traubenbefall konnten wir aber weitgehend vermeiden. Positiv war hingegen, dass die Junganlagen durch die ausreichende Wasserversorgung sehr gut wachsen, und den Stress der vergangenen Trockenjahre hinter sich lassen konnten.

Nicolas et Mathieu Schmidt haben die Domaine 2021 übernommen. Bild: Schmit-Fohl

Wie war der Ernteverlauf?

Bedingt durch den Frost und die sehr verzettelte Blüte war die Traubenreife sehr heterogen. Wir mussten deshalb mit großer Sorgfalt selektieren, was aber bei Handlese problemlos möglich war. Am höchsten war der Selektionsbedarf beim Pinot Noir für die Herstellung wertiger Rotweine. Die Mostgewichte lagen im mittleren Bereich, während die Säurewerte etwas höher waren als in den Vorjahren.

Wie waren die Gärverläufe und wie präsentieren sich die Jungweine?

Da die Moste sehr gut mit Nährstoffen versorgt waren, verlief die Gärung gleichmäßig und ohne Stockungen. Die Jungweine sind zum Teil schon geschwefelt. Sie präsentieren sich klar und frisch und wirken sehr elegant mit einer angenehmen Säure. Sie besitzen eine schöne Mineralität, was sie recht schlank aber dennoch mit ausgeprägter Länge erscheinen lässt. Die ersten Füllungen planen wir für Ende März/Anfang April.

Das Interview führte Jörg Pauly (IBLA Weinbauberater).

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