Dieses Jahr ist wieder einmal ein sehr spezielles Jahr. Der Sommer war sehr trocken, was im Grünland und in den Feldfutterbeständen bleibende Schäden hinterlassen hat. Es haben sich zahlreiche Fehlstellen gebildet. Die Vegetation kam in den Sommermonaten durch die Trockenheit zum Stillstand, wohingegen der nasse und warme Herbst die Vegetation nochmal so richtig in Schwung brachte. Nachsaaten und Neuansaaten haben sich gut entwickelt und erlaubten teilweise eine erste Nutzung noch vor dem Winter. Jedoch bringt dieses wüchsige Wetter im Herbst nicht nur Vorteile.
Das Wachstum des Grünlandes wird durch den warmen Herbst nicht rechtzeitig gestoppt, sodass das Gras zu hoch in den Winter geht. Die Flächen waren durch den Regen nur noch bedingt befahrbar, sodass teilweise kein Säuberungsschnitt mehr durchgeführt werden konnte. Die Regel besagt, dass das Gras Faust hoch (ca. 10 cm) in den Winter gehen soll, so überstehen die Gräser und der Klee den Winter am besten. Über diese Wuchshöhe waren jedoch viele Standorte nach dem letzten Herbstschnitt hinaus. Die Gefahr von Schneeschimmel und sowie auswinternder Gräser ist groß. Zusätzlich nisten sich Mäuse gerne in das hohe Gras ein. Falls es nicht bereits im Herbst der Fall war, denken Sie an eine zeitige Grünlandnachsaat im Frühjahr.
Im Ackerbau gibt es ähnliche Probleme. Die nächste Kultur ist gesät und in der Regel gut aufgelaufen. Die Getreidebestände sind für den Herbst teilweise überproportional hoch gewachsen im Vergleich zu den Vorjahren. Jedoch sind nicht nur die gesäten Kulturen gut aufgelaufen, sondern auch das Beikraut. Der Regen und auch die Witterung ließen im Spätherbst einen weiteren Striegeldurchgang nach dem Blindstriegeln oft nicht mehr zu.
Was also tun?
Die Flächen sollten bereits im zeitigen Frühjahr in Auge behalten und möglichst zu einem frühen Zeitpunkt mit dem Striegel oder Hacke bearbeitet werden. Wichtig ist bei diesem Arbeitsgang, dass unmittelbar nach dem Durchgang keine Fröste auftreten, die die Ackerkultur schädigen könnten. Durch eine optimale Fruchtfolgegestaltung kann der Beikrautdruck verringert werden.
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