Sortenempfehlungen für den biologischen Landbau – praxisorientiert und übersichtlich

Seit letztem Jahr arbeitet das IBLA an der Erstellung von nationalen Sorteninformationsblättern für den biologischen Landbau in Luxemburg. Damit kommen wir der häufigen Anfrage von Biolandwirtinnen und -landwirten nach, Anbautipps speziell für den Standort Luxemburg zu entwickeln. Sie stellen eine Ergänzung zur nationalen Sortenliste dar und übermitteln den biologisch wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten neben den üblichen Parametern nähere Informationen zur Pflanzenentwicklung. Im biologischen Landbau ist die Pflanzenentwicklung von besonderer Bedeutung, da sie abbildet wie konkurrenzstark und widerstandsfähig sich ein Bestand entwickelt.

Im Voraus hat das IBLA mithilfe seiner Beraterinnen und Berater die Landwirtinnen und Landwirte dazu befragt, welche Informationen ihnen bei der Auswahl der richtigen Sorte besonders nützlich sind, bzw. welche fehlen. Dabei wurde bestätigt, dass es vor allem die spezifischen Parameter der Pflanzenentwicklung (Feldaufgang, Pflanzenlänge, Beikrautunterdrückung, Gesundheitszustand, Standfestigkeit) sind, welche neben dem Ertrag, dem Proteingehalt, der Kornfeuchte, dem Hektolitergewicht und der Tausendkormasse, einen großen Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen eine Sorte haben.

Nachdem letztes Jahr ein erster Entwurf innerhalb der nationalen Sortenkommission vorgestellt und diskutiert wurden, hat das IBLA die Darstellung der Ergebnisse so aufbereitet, dass sie den biologisch wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten als nützliche Hilfe bei der Sortenauswahl für das Jahr 2022 respektive 2023, ergänzend zum Sortenflyer der Sortenkommission, dienen können.

Herzstück des Flyers ist eine zusammenfassende Tabelle, in denen die Ergebnisse der 3-jährig geprüften Sorten innerhalb einer Kultur miteinander verglichen werden.

Dies soll den Praktikern den Vergleich der Sorten untereinander, im Gegensatz zu einer einfachen Auflistung bestimmter Parameter, zugleich deutlich vereinfachen und dennoch weiterführend informieren.

In der im abgebildeten Tabelle sollen vor allem die Bewertungen der Pflanzenentwicklung betont werden, damit der Anbau der Kultur auch für PraktikerInnen mit besonderen Ansprüchen (bspw. auf Standorten mit hohem Beikrautdruck, Betrieben mit hohem Strohbedarf) besser abschätzbar wird.

Diese Grafik wiederum geht näher auf die auf das Verhältnis zwischen dem Ertrag und dem Proteingehalt einer Sorte ein, um diese beiden wichtigen Ernteparameter und ihre jeweiligen Bewertungen im Vergleich zu allen geprüften Sorten innerhalb einer Kultur besser vergleichen zu können.

Unsere ersten Sorteninfoblätter zum Wintergetreide (Weizen, Roggen, Triticale) finden Sie hier als Download . Sie mögen es lieber handfest und in gedruckter Form? Sprechen Sie unsere Beraterinnen und Berater an. Die Infoblätter basieren auf der Datengrundlage von 2021. Die diesjährigen Ergebnisse wurden, wie gewohnt, im Rahmen der Sorteninformationsveranstaltung und in den Sortenflyern der

In Kürze werden die Sorteninformationsblätter zum Sommergetreide, mit den Kulturen Sommerweizen, Sommerhafer und Sommerbrau- und futtergerste erscheinen. Außerdem werden bis Ende des Jahres die Sorteninformationsblätter zu Kartoffeln und Leguminosen (Soja, Ackerbohne und Erbse) erarbeitet und sind dann in der Mediathek abrufbar.

Finanziert wird das Projekt der Nationalen Merkblatt-Initiative für die biologische Landwirtschaft in Luxemburg über das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung.