So geht Mais 2.0 – Herbizidfrei und in Mischkultur

Demonstrationsversuch Mais-Stangenbohnen-Untersaaten im Wasserschutzgebiet der Ville de Luxembourg

Mais und Stangenbohne – eine fruchtbare Kombination?

Auch in diesem Jahr findet wieder im Auftrag der Ville de Luxembourg ein Demonstrationsversuch zum Thema Maisanbau statt. Hierbei liegt der Fokus auf verschiedenen Aussaatzeitpunkten, dem Gemengeanbau von Mais mit Stangenbohnen sowie auf dem Test verschiedener Untersaaten. Darüber hinaus kommen verschiedene Methoden der mechanischen Beikrautregulierung zum Einsatz. Sowohl in den engeren Wasserschutzzonen aber auch auf anderen Flächen wird der Einsatz von Herbiziden aus vielerlei Gründen reduziert. Ohne Herbizide im Maisanbau bleiben die mechanische Beikrautregulierung mit Hacke und Fingerhacke sowie der Striegel, um Beikräuter zu kontrollieren und Ertragsminderungen der Kulturpflanzen zu vermeiden.

Die Beikrautregulierung ist sehr stark vom Wachstumsstadium der Beikräuter und der Kulturpflanzen, sowie von den Witterungsbedingungen abhängig und erfordert daher viel Erfahrung. Bereits vor und kurz nach dem Auflauf wurden Mais und Stangebohnen mit verschiedenen Einstellungen gestriegelt und es konnten erste Erkenntnisse gewonnen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist geplant, Fingerhacke und Bandspritzung vergleichend einzusetzen. Ziel hiervon ist zu beurteilen, in welchem Wachstumsstadium die in den Reihen arbeitenden Fingerhacken die besten Ergebnisse liefern und wie die Kulturpflanzen auf die Maßnahme reagieren.

Im Gemengeanbau soll durch den Anteil an Stangenbohnen im Maisanbau der Proteingehalt der Silage verglichen mit reiner Maissilage erhöht werden. Zusätzlich ist die Stangenbohne als Leguminose in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und dem Anbaupartner sowie den Folgefrüchten zur Verfügung zu stellen. Die Stangenbohnen wurden direkt in oder neben die Maisreihen gelegt und ranken sich während ihres Wachstums an diesen hoch. Nachdem sich die Bohne ein bis zwei Meter an der Maispflanze hochgerankt hat, kommt diese unter optimalen Bedingungen Mitte August in die Blüte und bildet, bevor der Mais geerntet wird, eine Hülse mit Bohnen, in welchen sie das Protein anreichert.

Neben Gemengen im Mais ist die ganzjährige Bodenbedeckung sowie die Minimierung der Stickstoffauswaschung über den Winter ebenfalls ein zu erreichendes Ziel in Wasserschutzgebieten. Eine ganzflächige Bodenbedeckung auch nach der Maisernte kann durch Untersaaten erreicht werden. Durch eine Untersaat und somit eine direkte Bodenbedeckung nach der Ernte des Maises, kann Erosion auf Problemflächen vor allem im Herbst und Winter, wenn es zu stärkeren Regenfällen kommt, minimiert werden. Durch die Untersaat ist der Oberboden besser belüftet was die Wasseraufnahmekapazität erhöht. Oberflächlich abfließendes Wasser wird durch den Untersaatbestand ausgebremst, was das Erosionsrisiko minimiert. Außerdem kann die Untersaat, wenn keine Winterkultur im Herbst folgt, den Stickstoff über den Winter fixieren und die Auswaschungsgefahr von Stickstoff senken. Die erste Untersaat wurde bereits kurz nach dem Auflaufen des Mais‘ beim ersten Striegeldurchgang im gekeimten Mais ausgebracht und die ersten Gräser sind bereits gekeimt. Ein weiterer, späterer Saatzeitpunkt der Untersaat folgt noch.  

Wir berichten euch weiterhin über den Verlauf des Versuches.