von Solène Tropis
Stellen Sie sich vor, Sie vergraben 2 Teebeutel, warten 3 Monate, nehmen sie aus dem Boden, trocknen sie und messen den Gewichtsverlust, um festzustellen, wie viel organisches Material sich zersetzt hat. Es klingt verrückt, aber es handelt sich um eine einfache und bestens bewährte Methode um Informationen über die Fruchtbarkeit unseres Bodens zu gewinnen. Bei uns wurden die Teebeutel am 22. April vergraben und am 21. Juli wieder ausgegraben.
Nach diesen 3 Monaten im Boden können wir den Teebeutel-Index berechnen. Dieser Index basiert auf dem Vergleich der Zersetzung von grünem Tee als schnell zersetzendes Material zwischen Rooibostee als schwer zersetzendes Material. Dies gibt Aufschluss über die Fähigkeit des Bodens als lebender Organismus, organische Rückstände in Pflanzennährstoffe umzuwandeln und zur Humusbildung im Boden beizutragen. Indem man einen Teebeutel drei Monate lang in den Boden legt, kann man feststellen, wie viel Material übrigbleibt und somit wie viel Material zersetzt worden ist. So lässt sich die Bodenaktivität leicht untersuchen. Zusammengefasst lässt sich der Prozess wie folgt beschreiben:
Laut TeaTime4Science, einem schwedischen Forschungsteam, das seit 2010 die Verwendung des Teebeutel-Indexes für die Allgemeinheit zugänglich macht, können wir mit Hilfe von Teebeuteln die Menge und Geschwindigkeit der Zersetzung von Pflanzenmaterial messen. Wie im nachstehenden Diagramm erläutert, ist die Zersetzung ein wichtiger Schritt im Kohlenstoffkreislauf, der den Klimawandel stark beeinflusst. Wenn sich Pflanzenmaterial zersetzt, setzt der Boden CO2 frei, und die Geschwindigkeit und der Grad der Zersetzung bestimmen die Menge des in die Luft freigesetzten CO2. Da CO2 ein Treibhausgas ist, ist die CO2-Menge wichtig für die Bewertung des Klimawandels.
Wie von Buchholz et al. (2017) erläutert, ermöglicht die Maschenweite von 0,25 mm Teebeuteln das Eindringen von Mikro- und Mesofauna, schließt aber die Makrofauna aus. Der Teebeutelindex setzt sich aus der Zersetzungsrate (k) und dem Stabilisierungsfaktor (S) zusammen; k bezieht sich auf die erste Phase der Zersetzung; S steht für den labilen Anteil des Materials, der nicht zersetzt, sondern stabilisiert wird.
Sie wollen selbst den Teebeutel-Test machen?