Mais-Stangenbohnen-Gemengeanbau überzeugt in 2024 – mit Untersaaten wachsen die Herausforderungen

Ergebnisse des Pilotversuchs der VdL und IBLA

In Luxemburg nimmt Mais mit ungefähr 25 % der Ackerfläche flächenmäßig den größten Anteil der Pflanzenproduktion ein – mit einigen Herausforderungen: Im Wasserschutzgebiet ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark eingeschränkt und Nährstoffauswaschungen müssen minimiert werden. Demgegenüber verstärken zunehmende Wetterextreme die Erosions- und Auswaschungsgefahr. Eine ausgewogene Fütterung von Wiederkäuern erfordert zudem eine proteinreiche Ergänzung zur Maissilage. Als eine mögliche Lösung wird seit 2022 der Gemengeanbau von Mais mit Stangenbohnen sowie der Einsatz von Untersaaten in einem gemeinsamen Projekt der Ville de Luxemburg und dem IBLA untersucht.

Im Pilotversuch 2024 wurden sechs Varianten getestet, jeweils mit früher und später Aussaat zur Bestimmung des optimalen Saatzeitpunkts. Neben Mais in Reinsaat als Referenz wurden zwei Mais-Stangenbohnen-Gemenge von verschiedenen Saatgutanbietern ausgesät. Eine weitere Variante bestand darin, … weiterlesen Mais-Stangenbohnen-Gemengeanbau überzeugt in 2024 – mit Untersaaten wachsen die Herausforderungen

Mehrjährige Blühstreifen in der Landwirtschaft

Biodiversität fördern und auf vielen Ebenen profitieren

Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber sind unverzichtbare Helfer in der Landwirtschaft – jedoch fehlt es ihnen an Nahrung und geeignetem Lebensraum. Grund dafür ist unter anderem der Mangel an vielfältigen Strukturen in modernen Agrarlandschaften. Der Rückgang der Insekten wirkt sich auch direkt auf die Landwirtschaft aus: Mehr als 70 % der Kultur- und Wildpflanzenarten sind auf die Insektenbestäubung angewiesen. Ohne die Bestäubung drohen Ernteausfälle. Die globale Nahrungsmittelversorgung ist daher nur mit Hilfe der Bestäuberleistungen zu gewährleisten.

Die Biodiversität in Luxemburg ist in einem kritischen Zustand. Zwei Drittel der geschützten Lebensräume und vier Fünftel der geschützten Arten von europäischer Bedeutung befinden sich in einem ungünstigen Erhaltungszustand. Der nationale Naturschutzplan (PNPN3) setzt daher verstärkt auf Maßnahmen, die die Biodiversität fördern und dabei helfen, … weiterlesen Mehrjährige Blühstreifen in der Landwirtschaft

Herzlich Willkommen im Team Nico!

Wir freuen uns Nicolas Mehlen in unserem IBLA-Team begrüßen zu können!

Schon seit seiner Kindheit interessierte sich Nicolas für Alles rund um das Thema Landwirtschaft und Natur und so entschied er sich für eine Ausbildung am Lycée Technique Agricole im Bereich „Sciences Naturelles“. Nach seinem Abschluss arbeitete er auf landwirtschaftlichen Betrieben in Luxemburg und vertiefte seine praktischen Fähigkeiten. Seine Leidenschaft für Landwirtschaft kann er als neues Mitglied im IBLA-Team voll ausleben. Nicolas wird uns als Versuchstechniker unterstützen. … weiterlesen Herzlich Willkommen im Team Nico!

Aktuelle Herausforderungen für die Landwirtschaft im Süden Luxemburgs

Landwirtschaftliche Strukturen und Produktion

Im Luxemburger Süden sind weite Teile der Landesfläche bereits durch Siedlungsflächen besetzt und landesweit gingen in den vergangenen 30 Jahren mehr als 15 % der landwirtschaftlichen Flächen verloren. Konkrete Zahlen, wie viele landwirtschaftliche Betriebe im luxemburgischen Süden vorhanden sind, gibt es leider nicht. Recherchiert man jedoch zu dem Thema, so fällt auf, dass im Vergleich zum restlichen Luxemburg unterdurchschnittlich wenige Betriebe auftauchen. So finden sich von den 149 Biobetrieben nur etwa 10 im Süden des Landes. Diese landwirtschaftlichen Flächen werden von Milchvieh- und Mutterkuhbetrieben bewirtschaftet, mit einem hohen Anteil an Grünlandwirtschaft. Einige der Betriebe, vor allem die Biobetriebe, halten auch Legehennen. Für die geringe Anzahl an Betrieben gibt es jedoch eine große Diversität verschiedener Arten von landwirtschaftlichen Betrieben im luxemburgischen Süden. Es finden sich … weiterlesen Aktuelle Herausforderungen für die Landwirtschaft im Süden Luxemburgs

Soja, Linse, Kichererbse – vom Feld auf den Teller

60 Gäste beim 13. Leguminosentag in Luxemburg  

Bereits zum 13. Mal veranstaltete das Institut fir Biologesch Landwirtschaft an Agrarökologie Luxemburg a.s.b.l. (IBLA) den Leguminosentag in Luxemburg. Der Einladung unter dem Motto: Soja, Linse, Kichererbse – vom Feld auf den Teller folgten 60 Gäste ins Lycée Technique Agricole nach Gilsdorf. ExpertInnen aus dem In- und Ausland teilten ihr Wissen in sieben Fachvorträgen und einer abschließende Table Ronde. Im Mittelpunkt standen dabei aktuelle Erkenntnisse und Praxisbeispiele rund um den Anbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von Leguminosen für die Humanernährung.

Claude Felten, Präsident des IBLA, eröffnete die Veranstaltung und betonte, dass Ernährung jeden betrifft, doch nur eine auf Fakten basierende Diskussion, zu nachhaltigen Lösungen führen kann. Die Leguminosen spielen eine Schlüsselrolle in der Agrarwende, die durch Forschung, … weiterlesen Soja, Linse, Kichererbse – vom Feld auf den Teller

Sortenprüfungen im biologischen Anbau

Erkenntnisse aus der Anbausaison 2024 nutzen

Das Erntejahr 2024 war geprägt von ergiebigen Niederschlägen, die sich von der Aussaat bis hin zur Ernte zogen. Dies führte zu einem hohen Krankheitsdruck insbesondere durch Pilzbefall und erschwerte Bedingungen bei der Beikrautregulierung. Im Ösling gab es im April zudem Spätfrost, der die Pflanzen zusätzlich stresste.

Bei den Beständen der Sommergetreidesortenprüfung litt der Weizen am meisten, der Ertrag lag hier im Schnitt der 17 geprüften Sorten nur bei 26,2 dt/ha. Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten und zwischen den beiden Standorten Hautbellain und Hupperdange. Dies ist vor allem auf die späte Aussaat in Hupperdange, aufgrund eines kurzfristigen Umbruchs des Wintergetreides zurückzuführen. Die auf der Sortenliste eingeschriebenen A-Weizen Sorte Licamero lag lediglich bei 24 dt/ha, deutlich unter dem Versuchsschnitt. Dagegen … weiterlesen Sortenprüfungen im biologischen Anbau

Einfach ein tragisches Weinjahr

Marie Kox und Luc Roeder ziehen Bilanz zum Weinjahr 2024

Hier lesen Sie Teil zwei der Interviewserie, die wir zum Weinjahr 2024 durchgeführt haben. Zu Wort kommen Marie Kox von der Domaine Sunnen-Hoffmann in Remerschen und Luc Roeder vom Maison Viticole Roeder in Steinheim.

Wie ist das Weinjahr 2024 für Euer Weingut gelaufen?

Luc Roeder: Es war – einfach gesagt – ein besonders tragisches Weinjahr mit vielen negativen Facetten, die ich in der Konstellation noch nicht erlebt habe. Ende April hatten wir an der Sauer zwei Frostnächte mit bis zu -3 ° C, die dafür sorgten, dass 80% der jungen grünen Triebe erfroren. Die ergiebigen Sommerniederschläge erforderten einen sehr intensiven Pflanzenschutz. Wie haben sehr häufig gespritzt mit geringen Kupferdosierungen, was sich im Nachhinein bewährt hat. Wir konnten den … weiterlesen Einfach ein tragisches Weinjahr

TASSILI – Fungizide aus Hülsenfrüchten

Pilzinfektionen mithilfe von Saponinen bekämpfen

In der konventionellen Landwirtschaft werden die Fruchtfolgen immer enger. Dies führt zu Problemen wie einem erhöhten Krankheitsdruck, der durch Pilzbefall verursacht wird. Damit steigt auch der Einsatz von Fungiziden. Allerdings ist deren Einsatz in der Landwirtschaft nicht ohne Risiken. Ein vermehrter Einsatz von Fungiziden kann zu Resistenzen führen und ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Die schädlichen Auswirkungen von Pestiziden werden von der Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen und die Akzeptanz sinkt. Dies alles führt dazu, dass immer mehr Fungizide von der EU verboten werden. Für LandwirtInnen bedeutet dies, dass immer weniger Mittel zur Produktionssicherung zur Verfügung stehen.

Studien zeigen, dass ein Fungizidverbot zu einem Rückgang der Produktion in der konventionellen Landwirtschaft führt. Aus diesem Grund werden große Anstrengungen unternommen, um neue, umweltfreundliche Fungizide in Bakterien, … weiterlesen TASSILI – Fungizide aus Hülsenfrüchten

Einfach gesagt: Kompliziert und herausfordernd

Nicolas Schmit zieht Bilanz zum Weinjahr 2024

Für die luxemburgischen Bio-Winzer neigt sich das Weinjahr 2024 dem Ende entgegen.  Die Traubenlese ist beendet, die Weine lagern in den Kellern, einige gären noch. So ist es an der Zeit, eine Bilanz für dieses doch sehr außergewöhnliche und herausfordernde Jahr zu ziehen. Hier lesen Sie das Interview mit Nicolas Schmit von der Maison Viticole Schmit-Fohl in Ahn.

Wie ist das Weinjahr 2024 für Euer Weingut gelaufen?

Es war – einfach gesagt – ein sehr kompliziertes Weinjahr und begann nach einem frühen Austrieb mit den Frostschäden im April, die wir auf 20-25% einschätzen. Während des ganzen Sommers waren durchgehend Niederschläge zu verzeichnen, so dass ein intensiver Pflanzenschutz mit sehr kurzen Spritzintervallen erforderlich war. Ab Mitte Juli war ein gewisser Blattbefall mit … weiterlesen Einfach gesagt: Kompliziert und herausfordernd

Linsen aus Luxemburg – eine Erfolgsstory?

IBLA Projekt Leguminosen-Wertschöpfungsketten mit ersten Ergebnissen

2024 war kein einfaches Jahr für Körnerleguminosen wie Kichererbsen, Saubohnen und Linsen. Hohe Niederschlagsmengen während der gesamten Vegetationsperiode sorgten für Konkurrenz durch Beikraut in den Beständen und förderten Pilz- und Schädlingsbefall. Im Projekt Leguminosen-Wertschöpfungsketten untersucht das IBLA wie der Anbau von Körnerleguminosen für die Humanernährung ausgeweitet, die Weiterverarbeitung gewährleistet und die Vermarktung gesichert werden können.

Projektleiter Philip Barth zieht insbesondere in Bezug auf die Linse trotz schwieriger Bedingungen eine positive Bilanz: „Die Linsen – das war eigentlich recht erfreulich – kommen mit der Feuchtigkeit gut klar. Das Problem waren eher die Starkregenfälle, weil die Linsen dadurch auf den Boden gedrückt wurden. Dort unten ist keine Luftzirkulation und dann fangen die Pflanzen an zu faulen.“

Ernte der Linsen auf einem IBLA-Partnerbetrieb im Spätsommer 2024 weiterlesen Linsen aus Luxemburg – eine Erfolgsstory?