Ein praktischer Ratgeber über wasserschonende Praktiken in Luxemburg
In Luxemburg sind die Hälfte der Grundwasserkörper und alle Oberflächengewässer in keinem guten chemischen Zustand.
Die Ursprünge dieser Verunreinigungen sind zu einem nicht unerheblichen Teil der landwirtschaftlichen Bodennutzung zuzuordnen. Etwa 20 % der Quellen sind derzeit außer Betrieb, da sie die Grenzwerte von Nitrat und Pestizidrückständen sowie deren Abbauprodukte übersteigen. Das Erreichen eines guten chemischen und mengenmäßigen Zustands bei Grundwässern bzw. des guten chemischen und ökologischen Zustands bei Oberflächengewässern ist Kernziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die durch nationale Vorgaben und die Ausweisung von Wasserschutzzonen umgesetzt wird.
Damit Luxemburg diese Ziele erreichen kann, und die wertvolle Ressource Wasser auch für künftige Generationen erhalten bleibt, wurden ab 2015 regionale Wasserschutzkooperationen gebildet, um die Bemühungen von landwirtschaftlichen Betrieben, Beratern, den Wasserversorgern und der Wasserverwaltung zu bündeln.
Die landwirtschaftlichen Beratungsorganisationen in Luxemburg haben in den letzten Jahren eine Reihe von Pilotprojekten, Maßnahmen und Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Kooperationen durchgeführt. Um diese Aktivitäten sichtbar zu machen, wurden diese in einem Ratgeber zusammengetragen. Ziel ist es, eine Auswahl der vielfältigen Erfahrungen zu wirksamen und praktisch umsetzbaren, wasserschützenden Methoden vorzustellen. Interessierte Betriebe werden mit den nötigen Kontaktpersonen und Förderungsmöglichkeiten ausgestattet, um nach betriebsindividuellen Möglichkeiten zur Umsetzung der Methoden zu suchen.

Wasserschonend wirtschaften – Besser für unsere Gewässer und gut für den Geldbeutel. Bild: Tom Fielitz
Wasserschützende Praktiken bringen auch viele Vorteile für den Betrieb, die über den reinen Wasserschutzaspekt hinausgehen. Genau diese Vorteile werden in diesem Ratgeber näher beleuchtet. Alle vorgestellten Methoden haben nicht nur positive Wirkungen auf die chemische Wasserqualität, sondern bieten in einer langfristig und gesamtheitlich ausgerichteten Betrachtung den Betrieben weitere nennenswerte Vorteile, wie die Ertragsstabilität und Anpassung an Wetterextreme, Kosteneinsparungen für externe Betriebsmittel, sowie Boden- und Klimaschutz und sie fördern die Biodiversität. Im Ratgeber werden auch die existierenden Fördermöglichkeiten vorgestellt und per QR-Code direkt verlinkt.
Der praktische Ratgeber ist in Zusammenarbeit zwischen allen wichtigen Akteuren im Wasserschutz in Luxemburg entstanden, inklusive der Landwirtschaftskammer (LWK), CONVIS, IBLA, LAKU sowie einigen biologischen Stationen. Insgesamt werden 16 Methoden mit Win-Win Charakter für den Wasserschutz und die Betriebe vorgestellt. Der Ratgeber informiert zusätzlich über Anlaufstellen und Beratungsstrukturen in Luxemburg an welche sich interessierte Betriebe für weitere Unterstützung wenden können.
Die Herausgeber des Ratgebers sind:


Die gedruckte Broschüre bekommen alle LandwirtInnen im Wasserschutzgebiet im Herbst per Post zugesandt. Interessierte können die Broschüre unter agriculture@eau.etat.lu bestellen.